≈22 Min. • Zuletzt aktualisiert: 16. September 2025
Was ist Creatin?
Creatin ist eine körpereigene Substanz, die in Leber, Nieren und Bauchspeicheldrüse gebildet wird und eine zentrale Rolle bei der Energieversorgung der Muskeln spielt. Chemisch gesehen handelt es sich um eine stickstoffhaltige Verbindung, die vor allem in den Muskelzellen gespeichert wird. Dort wird Creatin in Form von Creatinphosphat gespeichert und dient als schnelle Energiereserve für intensive Belastungen.
Über die tägliche Ernährung nehmen wir Creatin hauptsächlich über tierische Produkte wie Fleisch und Fisch auf. Vegetarier und Veganer weisen daher oft niedrigere Creatin-Speicher auf. Ergänzend greifen viele Menschen auf Creatin-Präparate zurück, die typischerweise als Pulver oder Kapseln erhältlich sind.
Wirkung & Nutzen
Zahlreiche wissenschaftliche Studien haben untersucht, welchen Einfluss Creatin auf körperliche Leistungsfähigkeit, Muskelwachstum und Regeneration haben kann. Hinweise deuten darauf hin, dass Creatin die kurzfristige Leistungsfähigkeit bei intensiven Belastungen unterstützt, insbesondere in Sportarten wie Sprint, Gewichtheben oder Fußball.
Darüber hinaus wird erforscht, ob Creatin auch in anderen Bereichen wie kognitiver Leistungsfähigkeit, Muskelgesundheit im Alter oder bei bestimmten Krankheitsbildern positive Effekte haben könnte. Diese Ergebnisse sind vielversprechend, jedoch noch nicht abschließend belegt.
Dosierung & Anwendung
Die gängigste und in Studien am besten untersuchte Form ist das Creatin Monohydrat. Typischerweise wird eine tägliche Einnahme von 3–5 Gramm empfohlen. Diese Menge reicht in der Regel aus, um die Creatin-Speicher im Muskel dauerhaft aufzufüllen. Einige Anwender starten mit einer sogenannten Ladephase, bei der für einige Tage höhere Mengen eingenommen werden, gefolgt von einer Erhaltungsphase. Wissenschaftlich notwendig ist dieses Vorgehen jedoch nicht.
Für eine optimale Aufnahme empfiehlt sich die Einnahme zusammen mit einer Mahlzeit, die Kohlenhydrate enthält. Auf diese Weise wird die Aufnahme durch einen erhöhten Insulinspiegel begünstigt.
Sicherheit, Wechselwirkungen & Nebenwirkungen
Creatin gilt bei gesunden Menschen in üblichen Dosierungen als sehr gut verträglich. Häufig untersuchte Nebenwirkungen wie Wassereinlagerungen oder Magen-Darm-Beschwerden treten nicht bei jedem auf und sind meist mild. Wichtig ist, auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten.
Menschen mit Nierenerkrankungen sollten die Einnahme nur nach ärztlicher Rücksprache in Erwägung ziehen. Auch bei gleichzeitiger Einnahme von Medikamenten ist eine Rücksprache mit Fachpersonal empfehlenswert.
Alltagsnahe Tipps
- Kombiniere Creatin mit einem ausgewogenen Training, um den größten Nutzen zu erzielen.
- Trinke ausreichend Wasser, um den Stoffwechsel optimal zu unterstützen.
- Bleibe bei einer konstanten Einnahme – unregelmäßige Nutzung verringert den Effekt.
- Nutze praktische Kapseln, wenn du viel unterwegs bist oder Pulver nicht magst.
FAQ
Wie schnell wirkt Creatin?
In der Regel dauert es einige Tage bis Wochen, bis die Muskelspeicher vollständig gesättigt sind. Erste Effekte können daher nach kurzer Zeit spürbar sein.
Kann ich Creatin als Vegetarier oder Veganer nutzen?
Ja, gerade bei pflanzenbasierter Ernährung kann die Ergänzung sinnvoll sein, da über Lebensmittel weniger Creatin aufgenommen wird.
Muss ich eine Ladephase machen?
Nein, es reicht aus, Creatin dauerhaft in moderater Menge einzunehmen.
Ist Creatin nur für Leistungssportler geeignet?
Nein, auch Freizeitsportler und ältere Erwachsene können von einer Ergänzung profitieren.
Quellen
- European Food Safety Authority (EFSA). Scientific Opinion on Creatine. EFSA Journal.
- Kreider RB et al. (2017). International Society of Sports Nutrition position stand: safety and efficacy of creatine supplementation in exercise, sport, and medicine. Journal of the International Society of Sports Nutrition.
- Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE). Creatin – Hintergrundinformationen.